In: Julius Othmer, Andreas Weich (ed.), Medien – Bildung – Dispositive. Beiträge zu einer interdisziplinären Medienbildungsforschung (Wiesbaden: Springer VS, 2015), 59-70. (Medienbildung und Gesellschaft, vol. 30.) [AVAILABLE ONLINE]
Summary:
“Florian Leitner nimmt in seinem Beitrag das Verhältnis zwischen medialen Dispositiven und Dispositionen im Sinne psychischer Strukturen in den Blick. Dabei unterscheidet er zunächst eine an Foucault orientierte diskurstheoretisch konzipierte und eine an Baudry orientierte psychoanalytisch konzipierte Perspektive. Erstere modelliere das Subjekt und dessen psychische Verfasstheit als Produkt vorgängiger Dispositive, während letztere die Dispositive als Produkt bzw. mimetische Reproduktion psychologischer Strukturen verstehe. In beiden Ansätzen sieht Leitner eine jeweils unidirektionale Wirkungsweise – im ersten Fall vom Dispositiv zur Disposition, im anderen Fall von der psychischen Disposition zum Dispositiv – angelegt. Demgegenüber schlägt er vor, das Verhältnis von Dispositiv und Disposition, das im Hinblick auf Medienbildung für die Modellierung von Medium-Subjekt-Relationen von zentraler Bedeutung ist, als prozessuales Wechselspiel zu konzipieren, das Ursprungsparadoxien im Sinne einer Henne-Ei-Problematik zu unterlaufen versucht.”